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Statement zum Hasepost Artikel vom 15. Dezember 2023 – eine Richtigstellung

Die Hasepost hat am 15. Dezember 2023 einen Artikel zu der aktuellen Situation der Tausch- oder auch Umsonstwagen in der Innenstadt veröffentlicht. Wir hätten uns gewünscht vor der Veröffentlichung, mit den im Artikel übernommenen Punkten der Stadt, konfrontiert zu werden, um die Möglichkeit zu haben auch mit unserer Sicht der Dinge im Artikel vertreten zu sein. Unsere Kontaktmöglichkeiten sind öffentlich, dies wäre jederzeit ohne Umstände möglich gewesen. Da dies jedoch nicht passiert ist, hier eine Richtigstellung und unsere Gedanken dazu.

Einiges wird sich sicher wiederholen, da wir am 07.12.23 schonmal ein Statement zu der öffentlichen E-Mail von Frau Oberbürgermeisterin Pötter gepostet haben und der Artikel vor allem Punkte aus dieser e-Mail übernimmt. Uns ist es trotzdem wichtig dies nochmal richtigzustellen. Zuallererst wollen wir klarstellen, dass der Austausch den die Stadtverwaltung in Bezug auf die aktuelle Situation so gerne betont, nicht auf die Art und Weise wie in dem Artikel dargestellt stattgefunden hat, zumindest von Seiten der Stadt aus. So haben wir z.b. mehrfach nachgefragt was der Grund dafür sei, die Wagen auf einmal nicht mehr in der Innenstadt erwünscht sind und was wir tun könnten damit diese weiter bestehen. darauf haben wir nie eine Antwort bekommen, auch den Vorschlag die Tauschwagen auf Privatgelände zu stellen, ist kein Vorschlag von der Stadt gewesen. Die angeblichen Gründe, wie Brandschutz, Verkehrssicherheit oder Barrierefreiheit haben wir erst im nach hinein aus der besagten E-Mail erfahren. Eher im Gegenteil: uns wurde im ersten Gespräch direkt mit der Räumung aller Umsonstwagen gedroht wenn wir nicht innerhalb der nächsten 2-3 tagen der Aufforderung nachkämen. Es stimmt das uns eine Verlängerung dieser Frist um ein paar Tage gewährt wurde, nachdem wir mehrfach nach hacken mussten. Allerdings war die erste Frist auch offensichtlich einfach nicht schaffbar und das muss auch der Stadt im vor hinein bewusst gewesen sein wenn sie nicht vollkommen realitätsfremd ist. Was Barrierefreiheit und Verkehrssicherheit sowie den stark frequentierten Innenstadtbereich angeht so möchten wir zu bedenken geben, dass alle 3 betroffenen Tauschschränke in der Fußgängerzone jeweils am Rand zwischen Begrünungsstreifen, Laternen oder an der Rückseite von einer Bushaltestelle standen wo sie definitiv nicht im Weg waren. Wer die Tauschschränke und die Osnabrücker Innenstadt kennt weiß, dass diese Argumente an den Haaren herbeigezogen sind. Hinzu kommt, dass die Schränke teilweise seid über 1,5 Jahren dort stehen. letztes Jahr stand einer sogar direkt am Weihnachtsmarkt und wurde dort ausgiebig genutzt und es gab nie ein Problem. Auch hatten wir vor der Nachricht, dass die Wägen weg sollen, ja sogar regelmäßiger Kontakt mit der Stadt, die uns bescheid gegeben hat wenn ein Wagen umgestellt werden muss, bei z.b. Aktionnen in der Stadt wie der Strandbar vorm Theater etc. Die Mitarbeiter der Stadt haben uns immer für die schnelle Reaktion und gute Erreichbarkeit gelobt und uns gesagt, dass so wie die Schränke zuletzt standen, es keinerlei Probleme gäbe. Die Frage ist also warum jetzt auf einmal?

Zum angesprochenen Brandschutz und den 2 Brandanschlägen: Wenn die Stadt uns auf unser Nachfragen hin, was der Räumungsgrund sei dies gesagt hätte und mit uns im Austausch gewesen wäre, hätte es für uns ein leichtes Unterfangen seien können uns in Verbindung mit Expert*innen auf diesem Gebiet zu besprechen, mit denen wir auch in der Vergangenheit schon bezüglich unserer Schlafwagen kommuniziert haben. Da dies aber nie der Fall war, sondern dies lediglich im nachhinein der Öffentlichkeit als Grund genannt wurde, schliessen wir daraus, dass da gar kein ernsthaftes Interesse daran bestand. Weiterhin möchten wir zu bedenken geben, dass die Wagen an Laternen oder Bushaltestellen mit Abstand zu Wohngebäuden aufgestellt waren. Wir sind ehrlich gesagt keine „Brandschutzexpert*innen“, wir wollen nur darauf aufmerksam machen, dass wir mögliche Szenarien im Kopf hatten und die Sicherheit von anderen auch uns ein wichtiges Anliegen ist. Die Tausschränke sind unserer Ansicht nach keine größere Gefärdung als jede öffentlich aufgestellte Holzbank, jeder Baum, jeder Sperrmüll oder jede Mülltonne, die ja auch öfters mal angezündet werden. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sie Angriffsziel rechter Gewalt waren, da sie öffentlich eine solidarisch offenere Gesellschaft fordern. Hier kann jedoch nicht die Lösung sein, rechter Gewalt nachzugeben und stattdessen solidarische Projekte zu verbieten.

Auch auf den Satz: „Darüber hinaus sind weiterhin auch Gespräche über die Sondernutzung öffentlicher Flächen denkbar. Hierzu müssen die handelnden Personen der Behörde gegenüber ihre Identitäten offenlegen, denn auch eine gute Sache geht mit der Übernahme von persönlicher Verantwortung einher.“ möchten wir noch einmal eingehen. Auch diese Forderung/ dieses „Angebot“, war uns gegenüber nie ein Thema und wurde lediglich im nachhinein in besagter öffentlicher E-Mail thematisiert. Wir sind rund um die Uhr über E-Mail, Telefon und verschiedene Social Media Kanäle erreichbar falls es Probleme mit einen der Wagen gibt und reagieren immer umgehend darauf. Auf Kritik und wünsche gehen wir seid jeher ein und kümmern uns um die Müllentsorgung und das Aufräumen der Wagen. Die Stadt weiß das wie gesagt aus vergangenem Kontakt auch. Wir sind ein Kollektiv, und kümmern uns gemeinschaftlich um unsere Projekte. Von daher gibt es keine einzelnen verantwortlichen Personen, sondern nur ein verantwortliches Kollektiv, das bekannt ist. Uns zu unterstellen das wir keine Verantwortung für die wagen übernehmen dient lediglich unserer öffentlichen defarmierung und ist nicht in der Realität verankert, denn das tun wir und das funktioniert auf diese Weise seit Beginn des Projekts. Aus der Erfahrung im Umgang mit der Stadt, die bezüglich unserer Schlafwagen in der Vergangenheit einzelnen Menschen finanzielle Konsequenzen in Aussicht gestellt hat und nicht auf unser Kollektiv zuging, sind wir was das angeht vorsichtig. Auch die Formulierung: “geht mit persönlicher Verantwortung einher“, finden wir gelinde gesagt frech. Wir übernehmen seit Jahren Verantwortung für gesellschaftliche Misstände und Probleme die die Politik konsequent ignoriert und versäumt!

Mehr zu unseren Beweggründen und unserer politischen Haltung ist auf unserer Webseite in einem Artikel von uns, über uns zu finden.

Zu guter letzt noch einmal danke an alle die sich für die Umsonstschränke und unsere anderen Projekte einsetzen, uns auf unserem Weg begleiten, Beschwerdemails oder Leserbriefe geschrieben haben wie z.b. Tim aus dem Hasepost Artikel.